Es gab eine Zeit, in der endete das alte Jahr am 24. Dezember, das neue begann jedoch erst am 6. Januar. Aus diesem Grund kam die Redewendung „Zwischen den Jahren“ zum Leben. Und obwohl 1691 der Neujahrstag auf den 1. Januar gelegt wurde und das Jahresende mittlerweile auf den 31. Dezember gerutscht war, hat sich der Ausspruch bis heute gehalten. Quelle
Adventskalender auf dem Blog – 23. Dezember
In des Menschen Seelengründen
Rudolf Steiner
Lebt die Geistes-Sonne siegessicher;
Des Gemütes rechte Kräfte,
Sie vermögen sie zu ahnen
In des Innern Winterleben,
Und des Herzens Hoffnungstrieb:
Er schaut den Sonnen-Geistes-Sieg
In dem Weihnacht-Segenslichte,
Als dem Sinnbild höchsten Lebens
In des Winters tiefer Nacht.
Rituale für die Zeit zwischen den Jahren
Solch eine „Zwischenzeit“ bringt auch immer einen Freiraum mit sich. Herausgehoben aus dem Alltäglichen können wir in eine Rück- und Vorschau kommen, sowie auf unser Inneres, unsere Träume und Wünsche blicken. Wie oben im Spruch angedeutet, ist dies mit den Kräften des Gemüts, also mit dem Herz und nicht mit rein mit dem Kopf möglich.
Einige Rituale können helfen, die Zeit zwischen den Jahren bewußt zu gestalten und inniglich zu erleben. Wir finden besonders das Räuchern, das Tagebuch schreiben und das Wünsche verbrennen sehr passend und wollen diese Rituale hier mit euch teilen.
Weitere Infos über diese besondere Zeit findest du im Blogbeitrag Die Raunächte – eine magische Zeit. Hinweise für Material zum Räuchern findet ihr in diesem Beitrag.
Tagebuch schreiben zwischen den Jahren
Seid ihr es nicht gewohnt, Tagebuch zu schreiben, kann es hilfreich sein, sich eine Intention zu setzen. Sowohl im Internet als auch in Büchern könnt ihr hier einige Anregungen finden.
Die erste Raunacht – 24./25. Dezember
- Stille
- der Tagesrhythmus, die Zeitqualität
- Wurzeln
- Altes abschließen
Die zweite Raunacht – 25./26. Dezember
- Frieden
- Demut und Hingabe
- eigene Führung
- In die Stille lauschen
Die dritte Raunacht – 26./27. Dezember
- Aufbruch
- Entdecke deine Herzenskraft
- Liebe für uns und unser Herz
- Sich dem Nicht-Sichtbaren öffnen
Die vierte Raunacht – 27./28. Dezember
- Neugierde
- Frieden finden
- Liebe für andere
- Der inneren Weisheit vertrauen
Die fünfte Raunacht – 28./29. Dezember
- Strategie
- Ins Vertrauen gehen
- freundschaftliche Liebe
- Den Körper heiligen
Die sechste Raunacht – 29./30. Dezember
- Aktivität
- Ruhe finden
- von Altem befreien
- Mit der Schattenseite auseinander setzen
Die siebte Raunacht – 30./31. Dezember
- Gesellschaft
- Für sich selbst sorgen
- Wünsche formulieren für das Neue
- Orakeln & Die Herzensziele entdecken
Die achte Raunacht – 31.12./1. Januar
- Fülle
- Wahrheit und Klarheit
- Das Neue willkommen heißen
- Einen Weg einschlagen
Die neunte Raunacht – 1./2. Januar
- Intuition
- Gelassenheit
- Sich mit dem Neuen bekannt machen
- Vergeben
Die zehnte Raunacht – 2./3. Januar
- Ernte
- Reise in das neue Leben
- Wachsen
- Achtsam sein
Die elfte Raunacht – 3./4. Januar
- Dankbarkeit
- Sich selbst neu erfühlen
- Loslassen
- Dankbar sein
Die zwölfte Raunacht – 4./5. Januar
- Weisheit
- Rückkehr in den Alltag
- Ganzheitlichkeit
- Erwachen
Teilweise ergänzen sich die vorgeschlagenen Intentionen, teilweise scheinen sie gegensätzlich. Zum einen kann das daran liegen, dass für manche die Raunächte schon in der Nacht auf den 22. Dezember beginnen, zum anderen gibt es ja verschieden Qualitäten einer Zeit. Ob es wirklich eine Entsprechung der Nächte zu den zwölf Monaten des kommenden Jahres gibt, könnt ihr ja dann im Verlauf von 2023 anhand eures Geschriebenen beurteilen!
Im Waldorfshop findet ihr übrigens auch wunderschöne Notizbücher sowie Füller und Stifte. Schaut gern mal vorbei!
Mit dem 6. Januar, dem Tg der Drei Heiligen Könige beginnt dann eine neue Zeit!
Quellen:
- Vom Zauber der Rauhnächte von Vera Griebert-Schröder, Franziska Muri
- Rauhnächte- Zeit für mich von Anne Stallkamp, Werner Hartung
- Die Zeit der Raunächte – Bedeutung und was zu tun ist
- Rauhnächte Rituale 2022: Bedeutung, Räuchern, Wünsche & Bräuche — Anleitung
Wünsche verbrennen
Im Beitrag Rituale für Silvesterabend könnt ihr eine Variante vom Wünsche verbrennen nachlesen.
Eine weitere ist es, zwölf Wünsche aufzuschreiben und in jeder Nacht einen zu verbrennen in der Hoffnung, dass er sich im kommenden Jahr erfüllt. Manchmal ist auch von dreizehn Wünschen die Rede. Während die ersten 12 quasi vom Schicksal erfüllt werden, wird der 13. durch euch eigenaktiv in die Erfüllung gebracht.
Feiert ihr die Zeit zwischen den Jahren in besonderer Form? Habt ihr Rituale oder ist das etwas ganz Neues für euch?
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